WMF - Ankauf von Glas, Besteck und Jugendstilarbeiten
Sammlern und Kunsthändlern ist der Name Württembergische Metallwarenfabrik, kurz WMF, nicht nur wegen der von dieser Manufaktur hergestellten Zier- und Tafelelemente ein Begriff. WMF steht auch für Ziergläser und Keramik und hat sich seinen Namen in diesen Bereichen vor allem in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts gemacht. Begleitet wurde WMF dabei und im Bereich Kunstgläser von anderen großen Namen der Branche, wie Tiffanys, Leerdam oder Orrefors, vor allem die WMF Ikora-Gläser stachen hier besonders heraus. Unter gleichem Beinamen fand auch die Schöpfung von Ikora-Metall durch WMF statt und schließlich wurde seitens WMF auch kunstvolle Keramik in der entsprechenden Dekor-Technik hergestellt. Die Firma Georg Schomaker und ihr Antik Ankauf in Dinslaken und ganz NRW stellt die WMF, ihre Geschichte und Werke vor.
Ganz prägend und herausragend in der Historie der WMF sind die Jahre 1925 bis 1950. Sowohl in der Technik, der Herstellung, als auch aus Sicht der Kunsthistorik wollen wir diese Wirkungsepoche der WMF herausheben und einordnen. Dabei spielen die Herstellungstechniken Ikora und Myra eine zentrale Rolle. Im Ursprung existierte bereits 1883 eine Glashütte der WMF, die im Ersten Weltkrieg zerstört wurde und danach erst einmal zur Herstellung von Zier- und Tafelgeräten diente. Es entwickelten sich daraus jedoch schon recht bald auch weitere Produkte, wie zum Beispiel Farbgläser, die stark unter dem Einfluss Wilhelm von Eiffs Stuttgarter Versuchswerkstätte für Glasschnitt stand. Zwischen 1925 und 1954 gelangte die WMF zu deutschlandweit großen Einfluss im Bereich der Farbglas und Glasveredelung. Dabei waren zwei grundsätzliche Techniken der Glasbehandlung vorherrschend, die Ätzung mit Metallsalzlösung auf silbergelb geätztem Glas (Myra- und Lavaluna-Glas) und andererseits die Einbringung von Farb- und Lufteinschlüssen im Glas (Ikora-Glas).
Die Myra-Technik beruht verfahrenstechnisch auf Silbergelbätzung und verhalf zum Schaffen ganz neuer farblicher Effekte im Kunstglas. Je nach Glasart, bzw. dessen elementarer Zusammensetzung lassen sich im Glas unterschiedliche Farbeffekte erzielen, die seinerzeit teilweise und zunächst für unmöglich gehalten worden waren, durch konsequente Versuchsreihen aber dennoch erzielt werden konnten.
Die Ikora-Technik galt gleichwohl als noch anspruchsvoller, und ihre Ergebnisse fußten ebenfalls auf langen Versuchsreihen, die auch nicht immer von Erfolg gekrönt waren. Einige erfolgreiche Dekore, und zwar zwischen den Glasschichten, wurden durch Silbersalze erzielt. Entsprechende Effekte und Dekore gelten als "Erkennungszeichen" für Ikora-Gläser. Dabei handelt es sich um Blasenbildung im Glas, sowie auch von der Beleuchtung abhängige Farbeffekte. Beide Dekor-Effekte konnten durch das Übereinanderlegen mehrerer Glasschichten erzielt werden, was wiederum die charakteristischen dickwandigen Glasprodukte zur Folge hatte. Zusätzliche Effekte konnten darüber hinaus durch Eintauchen der Gläser in unterschiedliche Metallsalzlösungen erzielt werden. Hierbei wurden auch unterschiedliche Effekte durch eine unterschiedlich lange Eintauchzeit entdeckt. Verschiedene Einlegeexperimente wurden seitens der WMF vor allem um die Jahre 1929 und 1930 praktiziert. Auch Puderungen, Sandstrahl oder Einblasen waren Methoden, die mitunter zu den heute bekannten Exponaten und Sammlerstücken dieser Stücke aus dem frühen 20. Jahrhundert gehören.
Hier, allerdings mit einem Zeitraum zwischen 1935 und 1949 schon in die Mitte des Jahrhunderts zielend, begann die WMF auch mit der Keramikherstellung. Die WMF Keramikwerkstatt brachte neben Figuren, Plastiken und Gefäßen vor allem Steinzeugkeramiken hervor. Begonnen bei noch relativ unbeholfenen ersten Versuchsreihen auf ausgemusterten freien Häfen der Glashütte, ergab sich Mitte der 1930er Jahre, vor allem durch die Verpflichtung der Keramikerin Gerda Conitz, ein erträgliches Sortiment an Keramikwerken, die als Basis roten Ton hatten, die mit Zinn- oder Bleiglasuren, sowie feinen Pinselarbeiten bearbeitet wurden. Conitz' Markenzeichen, wenn man so will waren aber vor allem die mattgeätzten und gerauchten Craqueléglasuren, die ihr und natürlich auch der WMF viel Aufmerksamkeit einbrachten. Parallel zur relativ vom Verkauf unbeeinflussten Versuchsreihe erwuchs in der Keramikabteilung bei WMF ein Geschäftszweig mit mehr als 100 Mitarbeitern heran, die über moderne Öfen und hochwertige Materialien verfügen konnte.
Der dritte große Produktbereich, die Metallwerkstatt bei WMF, wurde im Jahre 1927 durch den damaligen Generaldirektor Debach ganz erheblich im künsterlisch-gestalterischen Bereich angeschoben. Parallel zur Entwicklung von Ikora-Glas wollte man Ende der 1920er Jahre auch im Bereich Metall Versuche mit Färbungen starten, um so anspruchsvolle Ikora-Metalle anbieten zu können. Herstellungstechnisch basierend auf japanischem Vorbild, aber in der Preisgestaltung anders als die damaligen französischen Koryphäen auf diesem Gebiet, stellte WMF Ikora-Metalle für eine breite Käuferschaft her. Die zumeist auf Messing basierenden Stücke wurden mithilfe verschiedener Techniken oberflächenveredelt, wie zum Beispiel Galvanisieren, Ätzen oder mittels Lösungen. Zur Farbgewinnung wurden Schablonen in Schichten verwendet, deren farbliche Übergänge mit der Zeit auch stufenlos und fließend gestaltet werden konnten. Weitere Verfahren der farblichen Metallgestaltung sind auch hier Craquelé, Emailarbeiten und Silberkrusiterung, diese nicht selten auch in Verbindung mit Ikora-Metallen. Die Produkte entstanden in der Regel durch Drücken und Ziehen, aber zeitgenössische Art Deco Stücke oder solche mit islamischem Einfluss waren mit dabei. Hinzu kamen zur Produktreihe bis 1950 Schmuck - Broschen, Ketten oder Anhänger, Schmuck übrigens auch aus Keramik oder Glas -, mit denen WMF, ebenfalls aufgrund relativ erschwinglicher Preise ein breites Publikum erreichte.
Die Firma Schomaker kauf WMF Antiquitäten aller Art an. Neben unseren vielen anderen Interessenfelder wie Gemälde, Militaria oder Puppen sind wir natürlich auch an kunsthistorischen Handwerksarbeiten, Schmuck und Glasarbeiten interessiert. Sie möchten derartige Antiquitäten verkaufen? Treten Sie direkt mit uns in Kontakt! Sie können uns am besten einfach per Email einige aussagekräftige Bilder von Ihren Antiquitäten zukommen lassen, und wir antworten Ihnen dann direkt mit einem Kaufangebot oder vereinbaren mit Ihnen einen Besichtigungstermin, entweder in unserem Antiquitätenhandel in Dinslaken oder auch bei Ihnen vor Ort.